Nichts ist weiter von uns entfernt als Neuseeland. Die Natur scheint auf den ersten Blick noch intakt zu sein, eine faszinierende Vielzahl von Lebensräumen macht den Besucher sprachlos. Und dennoch sehen wir heute nur noch die Reste einer einmaligen Tier- und Pflanzenwelt. In den letzten 1000 Jahren sind nach dem Auftreten des Menschens auf den beiden Inseln 95% aller einheimischen Vögel verschwunden und ausgestorben. Eingeschleppte Ratten, Wiesel, Opossums und andere Säugetiere zerstören systematisch die übriggebliebenen einheimischen Lebensformen. Kakapo, Takahe, Moa, Rata, Pohutukawa und viele andere werden in Zukunft nur noch wohlklingende Namen sein. Ein wunderschönes, aber sehr trauriges Land ist dieses Aotearoa in Mittelerde.

Auch die Pflanzenwelt ist zum größten Teil endemisch. Steingartenfans kommen in den Bergen voll auf ihre Kosten. Die tieferen Lagen sind geprägt von subventionsloser, florierender, moderner, intensiver Landwirtschaft, die kreativ neue Ideen entwickelt und nicht immer nur, ohne zu Denken, auf den nächsten Geldsegen wartet, aber genauso zerstörend wirkt wie überall sonst auch.

Geld kann man schnell beim Pflücken von Obst verdienen oder sich, wie in unserem Fall, durch H.M. erschliessen. Die Kiwis sind sehr unkompliziert und freuen sich über jeden neuen Einwanderer, der es gewohnt ist mit anzupacken. Ein wirkliches Traumland für Entschlossene, am einfachsten geht es beim nächsten Urlaub einen oder eine Maori heiraten. Und schon ist man Kiwi mit Pass.